Endlich, das Gleisbaumaterial wurde geliefert.
Für die 6 Kurvenmodule benötigen wir 18 Schienenstücke, 420 Schwellen und 1.260 Kleineisen, alles ist da, die Standbohrmaschine mit einem 1,3 mm Bohrer bestücken und los geht´s.
Links in der Tüte befanden sich die bereits mit vier Löchern vorgefertigten Schwellen. Zur Aufnahme des dritten Gleises müssen pro Schwelle zwei zusätzliche Bohrungen gesetzt werden. Nach dem Bohren wandern die Schwellen zur weiteren Bearbeitung in die Plastikbox auf der rechten Seite. Um die 840 Löcher passgenau zu platzieren wurden zwei Bohrlehren hergestellt.
Die Bohrlehren sind mit jeweils einem Stift in den äußeren Bohrungen versehen die zur Aufnahme und Fixierung der Schwellen dienen.
Pro Lehre ein Schwelle aufgesteckt und schon kann die Bohrmaschine gestartet werden. Die obere Bohrlehre ist schon ausgerichtet, die zusätzlichen Bohrungen werden durch die Löcher 2 und 3 – von links gesehen – gesetzt. Auf der unteren, umgedrehten Bohrlehre sind die beiden zusätzlichen Löcher bereits gebohrt; sechs Löcher zur Aufnahme von drei Kleineisen pro Schwelle.
Und, passt alles….
…joo, passt.
Die Kleineisen sind nur probeweise aufgesteckt, zur weiteren Bearbeitung werden diese wieder abgenommen.
Genug gebohrt, kann keine Löcher mehr sehen 😉 …..
Im nächsten Arbeitsschritt geht´s an die „Gestaltung“ der Schwellenoberfläche. Im Lieferzustand sind die Oberflächen glatt, mir fehlt die typische Holzmaserung. Da die Schwellen nicht im total verrotteten Zustand dargestellt werden, bearbeite ich die Oberfläche leicht mit einem Messingpinsel und einer Reißnadel.
In den nächsten Tagen werde ich viel Zeit mit den beiden Werkzeugen und der schwarzen Arbeitsplatte „verbringen“…
Die ersten „Probestücke“ sind fertig. Zuerst bearbeite ich die Oberfläche mit dem Messingpinsel und reibe die Oberfläche etwas auf. Mit der Reißnadel werden nicht zu tiefe Kerben in Längsrichtung in die Schwelle eingearbeitet, den beiden Enden widme ich mehr Zeit, da diese Stellen nach dem Einschottern markant hervorstechen. Hier lohnt sich fein und sauber zu arbeiten.
So sieht die Schwellenoberseite nach der Bearbeitung aus. Nun geht es ans Beizen und dem Bestücken der Schwellen mit den Kleineisen.
Als Arbeitsfläche dient ein Stück Styrodur, welches später als Füllmaterial in die noch offenen Kurvenmodulrahmen eingearbeitet wird. Im Abstand von ca. 5 cm klebe ich Streifen von doppelseitigem Klebeband auf das Styrodur. Jeweils an den Enden werden nun die Schwellen auf das Klebeband gedrückt und sind so fürs Beizen fixiert. Früher habe ich die Schwellen mittig auf´s Klebeband gedrückt mit dem Ergebnis, das beim Herunternehmen der Schwelle Holzteile auf dem Klebeband zurückblieben. Mit der oben beschriebenen Methode können die Schwellen problemlos wieder vom Klebeband abgenommen werden.
So, eine Charge ist gebeizt, jetzt noch trocknen lassen und dann die Schwellen abnehmen, die Klebebänder entfernen und schon kann das Styrodurstück für die nächsten Schwellen vorbereitet werden, es muss 6 Arbeitsgänge aushalten!
Bisher haben wir immer Nussbaum dunkel Beize mit ein paar Tropfen Tusche schwarz verwendet, heute probiere ich die fertige Holzbeize „Moorbraun“ mal aus, von der Optik her müsste es genau den selben Farbton ergeben…..
Nach dem Trocknen der Schwellen geht´s an die Bestückung der Schwellen mit den Kleineisen. Die Kleineisen werden einfach in die Bohrungen gedrückt. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen, sofern die beiden Daumen über etwas längere Fingernägel verfügen können die Kleineisen mit den Daumennägeln an den Enden eingedrückt werden. Es empfiehlt sich die Kleineisen nicht in der Mitte in die Schwelle zu drücken, die Gefahr des Zerbrechens ist recht groß! Heute verwende ich eine kleine Spitzzange, letzte Woche war ich zur Maniküre 😉 . Die Spitzen der Zange passen genau zwischen die Schraubenimitate. Nicht zu fest drücken sonst besteht die Gefahr dass die Zange abrutscht und eine Vertiefung in der Schwelle hinterlässt. Trotz allem ist darauf zu achten, dass die Kleineisen plan auf der Schwelle aufliegen.
Puhhh das Gravieren der Schwellen und das Bestücken der Schwellen mit je drei Kleineisen hat doch länger gedauert als geplant und irgendwie war es irgendwann auch langweilig bzw. eintönig. Aber da muss man halt durch, es soll ja nachher schön ausschauen.
Nach dem die 18 Schienen mit dem Biegewerkzeug auf den gewünschten Radius gebogen wurden (in mehreren Arbeitsschritten) werden die Schwellen aufgezogen und ausgerichtet. Als Orientierung fürs Biegen dient das Schotterbrett! An beiden Enden des Modules steht etwas Schiene über, diese werden später abgeschnitten wenn das Gleis auf dem Schotterbrett festgeklebt ist. Doch Schritt für Schritt….
Vor dem „Gleislegen“ wird das Schotterbrett auf das Trassenbrett geschraubt und geklebt. Herr Siemes hat bereits zwei Bohrungen im Schotter- und Trassenbrett gesetzt. Einfach zwei Schrauben ins Schotterbrett schrauben sodaß die Schrauben etwas unter dem Schotterbrett herausschauen. Nun wird das Brett probeweise auf das Trassenbrett gelegt, die herausragenden Schrauben „loggen“ sich in die Bohrungen des Trassenbrettes ein. Wenn ja, das Schotterbrett wieder lösen und umdrehen. Auf die Unterseite zwei Streichen Ponal Express aufgebracht und das Schotterbrett auflegen und festschrauben. Wir haben noch eine dritte Schraube in der Mitte des Brettes eingeschraubt.
So, dass Schotterbrett ist festgeschraubt jetzt wird das Gleis gelegt.
Nach dem Ausrichten der Schwellen wird der Gleisrost in die ausgefräste Vertiefung gelegt und die Positionen der Stromkabel (rot, rot und blau) auf den Schienen und auf dem Schotterbrett markiert.
Wir beginnen meisten mit der bündigen Lage der Schienen am linken Modulrand und schneiden dann nach dem Kleben und zusätzlichen Fixieren des Gleises mit Unterlegscheiben auf der rechten Seite die überstehenden Schienen ab. Vor dem Festkleben des Gleises wird die richtige Lage der drei angelöteten Stromkabel auf der Schienenunterseite überprüft und evtl. nachgerichtet!
Die Arbeiten an den 5 folgenden Modulen laufen nach dem gleichen „Programm“ ab. Nachbarmodul anschrauben und am Trassenbrett ausrichten dann das Schotterbrett aufkleben und anschrauben. Die Gleisübergänge am vorher gebauten Modul ausrichten, Schwellenlage überprüfen und evtl. korrigieren, Kabelanschlussstellen auf den Schienen markieren, Kabellöcher bohren, an der Schienenunterseite die Stromkabel anlöten und dann das ganze verkleben und nach Ausrichtung mit Unterlegscheiben fixieren bis der Kleber fest ist. Nun noch die überstehenden Schienen abschneiden, fertig.
Die Kurve BLU Ost mit den provisorisch zusammengelegten 6 Kurvenmodulen. Im nächsten Beitrag geht´s um die Grundgestaltung der Landschaft und die Elektrikarbeiten.
Bis dahin, viel Spaß Bauen und Betriebmachen.
Hier geht´s zum Beitrag „Infrastrukturmaßnahme „90 Grad Kurve Blumfeld Ost“ -Holzarbeiten-„