So, jetzt lösen wir uns von den Arbeitsschritten in der Bausatzbeschreibung und beschreiten eigene Wege ;-). Das Schalthaus ist fast fertig, jetzt geht´s an die Kür, die Verfeinerung des schönen Bausatzes.
Zuvor aber noch ein paar Schritte nach Plan, die gelaserten Kartonplatten nach Baubeschrieb auf die Flächen geklebt und auf die Ausrichtung der Kanten geachtet, soll ja nix schief werden…
Im Gegensatz zum Verputz des 1. OG´s werde ich an der Optik des Sockels noch etwas nacharbeiten. Wie bei den „offenen“ Kanten an den Kartonübergängen aber vor allem kommt mir das Schalthaus „unten herum naggisch“ vor.
Erste Versuche mit der Nachbildung der Kantensteine, hier speziell dem Verschließen der Eckfugen, waren erfolgreich.
Jetzt sehen Sie den Grund weshalb ich Ponal Express und Ponal wasserfest gemeinsam verwende. Die Steine bilde ich mit Gips nach, schön vorsichtig aufbringen. Damit der Karton nicht aufquillt trage ich zuerst eine dünne Schicht auf, ziehe mit einer spitzen Reisnadel die vorhandenen Fugen nach. Hier heißt es mit Fingerspitzengefühl an die Sache herangehen. Den Karton nicht aufreißen, wenn sich hier und da etwas Karton ablöst ist das kein Problem. Die Fugenstruktur der „Kartonsteine“ habe ich beibehalten, vielleicht etwas „wilder“ nachgezogen, damit die Struktur nicht so gerade ausschaut. Die beiden Ecken an der hinteren Fensterseite sowie die Ecke Eingangs-/Erkerseite wurden so bearbeitet.
Ich springe jetzt mal kurz auf´s Dach, dort gibt es auch noch eine kleine Baustelle. Der Firstbereich ist noch nicht verschlossen!
Das Dach wurde ja schon im Teil 2 gedeckt, dabei ist mir wieder die offene Fuge im First aufgefallen. Diese gilt es jetzt zu schließen. Recherchen im www ergab, dass beim Vorbild der First gemauert ist. Also eine kleine Spachtel und die stangelsche Modelliermasse herausgekramt.
Mit der Acrylmasse 070/1 habe ich den First verschlossen. Da ich das Dach im neugedeckten Zustand nachbilde wird die Mörtelfarbe sehr hell sein. Die weiße Acrylmasse mit ein paar Tropfen Sandfarbe von Valljeo gemischt und direkt aufgetragen. Eigentlich wollte ich diese Masse mit einer Spritze aufbringen, die Fuge ist ziemlich klein, das klappte aber nicht. Die Masse ist zu dickflüssig. Deshalb kam eine kleine Spachtel zum Einsatz. Aufpassen musste ich beim Übergang auf die Granitplatten, die sollten nicht großflächig verschmutzt werden.
Nun beginnt die eigentliche „Kür“! Mir fehlt der „Masseneindruck“ beim Betrachten der Außenwände des EG und die Verputzstruktur ist mir zu grob. Selbst der erste Versuch, mit einer Mischung aus HEKI Grundfarbe Granit und Quarzsand, die Fläche etwas ruhiger aussehen zu lassen hat mir nicht gefallen. Also muss ich doch alles selbst verputzen.
Diese Arbeiten stehen jetzt auf dem Plan.
Alle verputzen Flächen nochmals verputzen, die Kantenfugen verschließen, die Erkersteine mit Gips nachbilden und aufpassen, dass die „Kieselsteininseln“ in den Wänden nicht zugespachtelt werden und die Übergänge von Verputz zu den Ecksteinen und der oberen Steinreihe von der Optik her passen. Beim Vorbild habe ich mich an der renovierten Ausführung des Schalthauses orientiert. Der Verputz schließt bündig mit den Ecksteinen ab. Hat bei mir nicht überall geklappt, aber mir gefällt es.
So, genug der Worte, alle Werkzeuge und Materialien bereit gelegt und los geht´s.
Nachdem ich die Ecksteine Nord/Ostwand gestaltet habe – die Ecksteine des Vorbildes haben wenig runde Stellen sondern sind eher glatt und grad-kantig. Habe ich nach dem Trocknen des Gips mit einem Schleifaufsatz und meinem Dremel hergestellt diese Optik hergestellt. Aber Achtung nicht zuviel abschleifen sonst fliegt der ganze Gipsauftrag weg und die Drehzahl des Dremels auch nicht voll aufdrehen! –
Die Nordwand war meine „Versuchswand“, die Farbspiele sind hier nicht wichtig, nach den Verputzarbeiten geht´s eh ans Pinseln. Mit einer kleinen „Modelspachtel immer etwas von der Acrylmasse aufgetragen und immer darauf geachtet, dass es nicht zu dick wird, als Orientierung diente mir die Höhe der Ecksteine. Da die Masse schnell trocknet habe ich mir immer eine kleine Menge in einer „Pommespappschale“ zurecht gestellt, ein Stück Küchenpapier lag auch immer griffbereit und ein Schälchen Wasser um die Spachtel immer wieder mal sauber zu machen, ich möchte ja ne glatte Fläche, den Verputzeffekt erziele ich später mit dem Auftrag von Farbe und Quarzsand gemischt.
So sieht die Wand nach den Verputzarbeiten aus…
Die Erkerseite spare ich mir für den Schluss auf, da bin ich mir noch nicht sicher wie ich die Erkersteine gestalte, die weichen schon von der Vorbildversion ab, für die ich mich entschieden habe.
Die Eingangswand ist relativ einfach und schnell verputzt, ist ja nicht viel Fläche 😉 . Nicht wundern, die Ecksteine sind schon gestaltet und mit Granitfarbe bemalt, habe hier und da schon etwas probiert bevor ich mit dem Verputzen angefangen habe.
An der Südseite musste ich etwas mehr Zeit investieren, die Fugen an den Erkerkanten schließen, am Übergang vom Sockel zum Verputz 1.OG habe ich auch etwas Acrylmasse zum Spaltenverschließen eingesetzt.
Die Steine des Erkers habe ich wieder mit Gips direkt auf den Karton gestaltet, ein Versuch mit der stangelschen Modelliermasse eine Grundlage für den Gipsauftrag zu schaffen ging schief, der Gips haftete nicht darauf und ich konnte ihn mit den Fingern einfach wegwischen! Hier habe ich mich an die Fugenstruktur des Kartons gehalten, der Aufwand die Steine in der von mir gewählten Version zu gestalten war mir dann doch zu groß.
So gefällt mir die Steinoptik, nicht vergessen mit Farbe kann man noch viel machen!
Die Verputz- und Gipsarbeiten sind abgeschlossen jetzt werden die Farben bereitgestellt. Ich habe mit der Eingangswand angefangen. Das Steinband zwischen Sockel und Verputz des 1.OG habe ich komplett mit HEKI Granitfarbe gestrichen. Die Ecksteine mit einer Mischung aus HEKI Granit, HEKI Strassenfarbe und etwas Steingrau (mal mehr mal weniger). Die Kieselsteininseln in den Wänden habe ich, anders als das Steinband, ebenfalls mit einer Mischung aus HEKI Granit und Steingrau gepinselt. Bei den Ecksteinen habe ich darauf geachtet, dass unterschiedliche Granitfarben (hell/dunkel) dargestellt werden. In der Natur sind die Steine ja auch nicht alle im selben Farbkleid zu sehen.
Beachten Sie die Steinmauer rechts neben dem Torbogen nicht, da habe ich nur etwas rumprobiert…
Denn so habe ich den Bereich des Mauervorspungs gestaltet. Wieder mit Gips die Steine etwas hervorgehoben und versucht eine nicht glatte Mauerstruktur zu erzeugen. Die Fugen habe ich hier und da etwas abgeändert um den Natursteincharakter nachzugestalten.
Das Steinband und die Steininseln farblich behandelt. Ebenso die Ecksteine und die Sockelsteine unten.
Der Mauervorsprung ist jetzt fertig gestaltet…..
…und hier auch schon mit den Grundfarben behandelt.
Das Streichen des Verputzes begann an der Eingangsseite des Schalthauses; Gemisch aus HEKI Granit und Quarzsand.
Die Grundfarben sind jetzt alle drauf, weiter geht es mit den Ecksteinen und dem Mauervorsprung.
Um einen natürlichen Effekt zu erzielen müssen jetzt die Granitsteine bemalt werden, je mehr mit unterschiedlichen Farbtönen, desto schöner sieht es nachher aus….. Wenn ich schon an der Wand mit Farbe arbeite habe ich auch gleich den gleichtönigen Verputz etwas „aufgemischt“ indem ich ein paar dunklere und hellere Stellen eingearbeitet habe. Immer mit einem Gemisch aus Farbe und Quarzsand!
In den nächsten Schritten geht´s ums „Schönmachen“, die Kieselsteine bemalen, die Fugen am Mauervorsprung gestalten und mal wieder etwas nach der Bauanleitung arbeiten, die Fensterbänke einbauen und die Fenstergitter im EG anbringen.
Die ersten Fugen am Mauervorspung, noch etwas wild und zu kräftig… Das Eingangstor und das obere Fenster wurden eingebaut. Die Kieselsteine habe ich mit unterschiedlichen Farbtönen von dunkelblau über sandfarbe, beige bis zu einer hellen Mischung aus Champagner und Sand dargestellt.
Die Fugen am Mauervorsprung habe ich etwas entschärft, gefällt mir so besser.
Das Schalthaus ist fast fertig, nur noch ein paar Arbeiten.
Zuerst geht´s aufs Dach, die beiden Schneefangbalken werden am Dach befestigt, so ausrichten, dass der Dachknick nicht zu sehen ist. Die Halterungen habe ich vorher mit Rostfarbe bearbeitet, die beiden Balken mit ASOA Beize 2182.
Neben den Dacharbeiten habe ich auch alle Fensterbänke des 1.OG verschmutzt.
Im Verputz habe ich alle Übergänge zwischen den hellen und dunklen Stellen „weich“ gestaltet. Dazu streiche ich den Pinsel vorher soweit auf einem Brett aus, bis nur noch wenig Farbe im Pinsel ist und diese Prozedur wiederhole ich bis sich der gewünschte Effekt einstellt.
Laut Bauanleitung wurde noch das Dach auf dem Erker gedeckt ;-). Die Dachrinnen kann ich noch nicht anbringen, ich habe noch keine! Die im Bausatz befindlichen Dachrinnen aus Kunststoff sind mir zu globig, deshalb stellen wir die Dachrinnen entweder aus Kupferblech oder Messing selbst her. Meine Hoffnung, dass Herr Wenz die Dachrinnen noch anbietet haben sich nach einem Telefonat mit Ihm verflüchtigt. Es gibt nur noch die Zurüsttteile, die Dachrinnen selbst werden nicht mehr angeboten. Also, wie in der ursprünglichen Spur 0 üblich, ist Selbermachen angesagt.
Hier werden in der nächsten Zeit noch ein oder zwei Bilder mit Dachrinne eingestellt. Einfach in den nächsten 2 Monaten immer wieder mal reinschauen!
Fertig, nur noch die Tür abschließen.
Das Bauen hat sehr viel Spaß gemacht, Thomas Ermels bietet einen tollen Bausatz mit passgenauen Teilen und vor allem einem super Baubeschrieb an. Wer kann und möchte kann sich austoben oder sich am „Basismodell“ erfreuen. Neben dem Schalthaus bietet Herr Ermels auch den Bahnhof Susch als Bausatz (schöne Arbeit für den Winter 😉 ) an!
Hier geht´s zur Homepage von te-miniatur.
Wie immer zum Schluss viel Spaß beim Selberbauen und natürlich beim Betriebmachen, im nächsten Jahr wieder 😉